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Was bedeutet das Sprichwort einen Sündenbock suchen?
Sündenbock. Bedeutungen: [1] jemand, der immer (und meist unberechtigt) für alle Fehler und Probleme verantwortlich gemacht wird. Das Wort ist in dieser Bedeutung seit dem Ende des 18.
Wer wurde in die Wüste geschickt?
Der Sündenbock spielte bis zur Zerstörung des Jerusalemer Tempels (70 nach Christus) in der Liturgie des Großen Versöhnungstages eine besondere Rolle: Er wurde, symbolisch beladen mit den Sünden des Volkes Israel, in die Wüste geschickt und diente der jährlichen Versöhnung zwischen Gott und Mensch.
Wie geht es mit dem Sündenbock?
Die Psychologie kennt da genügend Beispiele – es fängt bereits in der ersten Gruppe an, in die ein Mensch hineingeboren wird. Manche Menschen werden zum Sündenbock in der eigenen Familie. Was immer schief läuft – sie sind schuld. Das zieht sich unter Umständen so fort in den Kindergarten, die Schule bis in den Job.
Sowohl der Begriff „Sündenbock“ als auch der Ausdruck „[Jemanden] in die Wüste schicken“ haben als bildhafte Redeweise Eingang in unsere Alltagssprache gefunden. Darüber hinaus findet die Bezeichnung „Sündenbock“ auch in der Gruppendynamik, der Soziologie und in der Organisationslehre Verwendung.
Was ist der Sündenbockmechanismus?
Der Religionsphilosoph René Girard machte in seiner Anthropologie aus dem von ihm so benannten „Sündenbockmechanismus“ (engl. Scapegoating) eine grundlegende Hypothese über die Entstehung der menschlichen Kultur: Gebraucht wird der Sündenbock, wenn die Gemeinschaft innerlich zerrissen ist oder sich von einer Katastrophe bedroht fühlt.
Welche Konstellationen eignen sich für den Sündenbock?
Es gibt Konstellationen und Charaktere, die begünstigen es, eine Person zum Sündenbock abzustempeln. „Hervorragend“ dafür geeignet sind vor allem solche, die von der Persönlichkeit her schüchtern und unsicher sind. Wer seinen eigenen Wert nicht kennt, wenig Vertraute und Rückhalt hat, ist das ideale Opfer.