Warum brauchen wir einen literarischen Kanon?

Warum brauchen wir einen literarischen Kanon?

Herrscht ein gewisser Konsens darüber, was wichtig ist, ist der Kanon ein verlässlicher Wegweiser durch das Land der Bildung – auch für jene, die nicht unter Bücherwänden aufgewachsen sind. Er ist also egalitär. Ob Bibel, Böll oder Brecht – niemand ist verpflichtet, persönlich jedem Leitstern zu folgen.

Was bedeutet ein Kanon?

Kanon (lateinisch für „Maßstab“) steht für: Kanon (Musik), Lied mit mehreren repetierenden Stimmen. Kanon der Literatur, Zusammenstellung von literarischen Werken mit zeitüberdauernder Bedeutung. Kanon (Fiktion), Material, das als gültig für ein fiktives Universum gilt.

Welche Werke gehören in den literarischen Kanon der deutschsprachigen Literatur?

Der Kanon. Die deutsche Literatur. Romane

  • Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther (1774)
  • Johann Wolfgang Goethe: Die Wahlverwandtschaften (1809)
  • E. T. A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels (1815/16)
  • Gottfried Keller: Der grüne Heinrich (1854/55)
  • Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel (1892)
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Was ist Kanon in der Kunst?

Ein Kanon ist eine Methode in der Bildenden Kunst, nach der die Maße der Proportionen des menschlichen Körpers als Grundlage einer Maßeinheit zueinander in ein Verhältnis gesetzt wird.

Wie schreibt man einen Kanon?

Um nun einen Kanon zu komponieren, müssen Sie Ihre Melodie mit sich selbst kombinieren. Das heißt, unter Ihre Melodie müssen Sie dieselbe Melodie noch einmal schreiben, nur dass sie dieses Mal später beginnt. Finden Sie also zuerst einen Anfangspunkt, zu dem Ihre Melodie das zweite Mal anfangen kann.

Was ist Kanon Gesang?

Kanons sind Lieder, bei denen in einem bestimmten Abstand zwei oder mehr Stimmen in dieselbe Melodie einsetzen. Dabei ist jede Stimme identisch, die einzelnen Stimmen singen aber zeitversetzt. Ein Kanon muss daher mindestens zweistimmig sein, kann aber auch mehr Stimmen haben.

Woher kommt der Kanon?

Der Kanon als Gattungsbegriff entwickelt sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts. Der erste überlieferte Kanon Sumer is icumen in stammt aus dem England des 13. Jahrhunderts.

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Wie entsteht ein literarischer Kanon?

Ein Kanon der Literatur entsteht grundsätzlich nicht dadurch, dass sich Texte aufgrund inhärenter zeitloser literarischer Eigenschaften oder Qualitäten durchsetzen, sondern ist vielmehr das geschichtlich und kulturell determinierte, variable Resultat komplexer Auswahl- und Deutungsprozesse, die sowohl durch …

Was ist der griechische Kanon?

Der Kanon des Polyklet war eine kunsttheoretische Abhandlung, die einer der herausragenden griechischen Bildhauer des 5. Jahrhunderts v. Chr., Polyklet, verfasste.

Was versteht man unter Proportionslehre?

Die Proportionslehre definiert die Regeln, nach denen die Verhältnisse der Teile eines Kunstwerkes untereinander als harmonisch gelten. Von Bedeutung sind: der Kanon für die Proportionen des menschlichen Körperbaus. der Goldene Schnitt.

Wie wird ein Kanon aufgebaut?

Ein Kanon ist eine Melodie, eine musikalische Linie, die zeitversetzt zu sich selbst erklingen kann. Sie imitiert und kontrapunktiert sich selbst. Er muss daher mindestens zweistimmig sein, kann aber auch viel mehr Stimmen haben. Da ein Kanon ja nur aus einer Melodie besteht, braucht auch nur diese notiert zu werden.

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Was ist der Begriff „Kanon“?

Daneben bezeichnet dieser Terminus aber auch einen Korpus von Interpretationen, in dem festgelegt wird, welche sozialen Normen, Wertevorstellungen oder Deutungen mit den kanonisierten Texten verbunden sind („Deutungskanon“). Ursprünglich war der „Kanon“ als Bibelkanon auf die Auswahl der anerkannten heiligen Schriften…

Wann gibt es deutschsprachige Kanonliteratur?

Seit etwa 1800 gibt es deutschsprachige Kanonliteratur und somit einen Kanon, der nationale Werte und Interessen vertritt.

Was ist ein verpflichtender Kanon?

Ein verpflichtender Kanon sind also Werke, die von/auf z.B. jedem Gymnasium eines Bundeslandes gelesen werden MÜSSEN ! Das legen jeweils die Ignoranten des so genannten Kultus-, Bildungsministeriums fest. Paradebeispiel für NRW: Für das nächste Schuljahr wird das Lesen von Goethes „FAUST I“ abgeschafft, also aus dem Kanon herausgenommen.

Was ist der Kern des Kanon-Problems?

Und damit ist man beim Kern des Kanon-Problems, so wie ich es sehe: ein Kanon sagt weniger etwas darüber aus, welche Bücher lesenswert sind und welche nicht. Ein Kanon sagt vielmehr etwas über den aus, der ihn geschrieben hat.