Was ist ein heimtuckischer Mord?

Was ist ein heimtückischer Mord?

Nach der Rechtsprechung tötet derjenige heimtückisch, der „die Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers ausnutzt und dabei in feindlicher Willensrichtung handelt„. Typische Beispiele aus der Praxis dafür sind Fälle, bei denen aus dem Hinterhalt und unvermittelt Angriffe auf ahnungslose Opfer erfolgen.

Was sind sonstige niedrige Beweggründe?

Definition: Sonstige niedrige Beweggründe sind alle Tatantriebe, die nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen, durch hemmungslose, triebhafte Eigensucht bestimmt sind und deshalb besonders verachtenswert und die Tat daher als solche mit mehr nachvollziehbar erscheint.

Können Kinder arglos sein?

Arglos ist, wer sich zum Zeitpunkt der Tat keines tätlichen Angriffs auf seine körperliche Unversehrtheit oder sein Lebens versieht. Ab einem Alter von drei bis vier Jahren kann ein Kind arglos sein, vgl. BGH NJW 78, 709; NStZ 95, 230. da diese noch keinen Argwohn empfinden und mithin auch nicht arglos sein können.

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Können bewusstlose arglos sein?

Auch Schlafende können heimtückisch getötet werden, denn nach allgemeiner Auffassung nimmt man die Arglosigkeit mit in den Schlaf. Bewusstlose im Gegensatz dazu, begeben sich nicht willentlich in den Zustand der Bewusstlosigkeit und sind demnach – jedenfalls nach hM – auch nicht arglos.

Ist Mord immer heimtückisch?

Nach der gängigen Definition handelt heimtückisch, wer die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers bewusst zur Tat ausnutzt. Dies ermöglicht eine sehr weite Auslegung des Tatbestandsmerkmals der Heimtücke, wodurch praktisch jede überraschende Tötung zum Heimtückemord wird, dem eine lebenslange Freiheitsstrafe folgt.

Wie viel bekommt man für ein Mord?

Diese Unterscheidung ist vor allem für die Strafhöhe wichtig. Der Mord sieht zwingend eine lebenslängliche Freiheitsstrafe vor. Auch kann ein Mord nicht verjähren. Der Totschlag wird dagegen mit einer Freiheitsstrafe zwischen fünf und fünfzehn Jahren bestraft.

Was sind niedere Beweggründe Beispiele?

Beispiele für das Vorliegen niedriger Beweggründe: „Wut und Enttäuschung über verweigerten Geschlechtsverkehr (BGHSt 18, 37); Ausländerhass (BGH, NJW 1994, 395); Tötung des Opfers allein wegen seiner Zugehörigkeit zu einer politischen, sozialen oder ethnischen Gruppe (BGH, NStZ 2004, 89 f.); menschenverachtender …

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Welche niedrigen Beweggründe gibt es?

Als niedrige Beweggründe wurden Rassenhass, Ausländerfeindlichkeit, sowie Imponiergehabe und Rachsucht angenommen, sofern Letztere keine nachvollziehbare Ursache hatte. Auch die auf besonderen, kulturell bedingten Ehrvorstellungen beruhende „Blutrache“ kann einen niedrigen Beweggrund darstellen.

Können schlafende arglos sein?

Arglos ist, wer sich – zumindest zu dieser Zeit – keines Angriffs des Täters auf sein Leben versieht (BGHSt 7, 218). Der Schlafende ist in aller Regel arglos, wenn er einschläft. Nun muß freilich der Tötungsvorsatz vorliegen, solange das Opfer noch arglos ist (vgl. BGHSt 19, 321 = IM § 211 StGB Nr.

Kann ein schlafender arglos sein?