Was versteht man unter einer arrangierten Ehe?

Was versteht man unter einer arrangierten Ehe?

Unter einer arrangierten Ehe, auch arrangierte Heirat genannt, versteht man Hochzeit, bei der sich zwei Partner nicht selbst für ein Leben und die Ehe miteinander entscheiden; vielmehr übernehmen Dritte, in vielen Fällen die Eltern, die Aufgabe, einen Partner für deren Tochter zu bestimmen.

Warum gibt es arrangierte Ehen in Indien?

Arrangierte Ehen gibt es nicht nur in Indien, sondern sie sind jenseits des europäischen Raums durchaus nicht ungewöhnlich. Kerngedanke einer solchen Ehe ist die soziale wie wirtschaftliche Notwendigkeit.

Was bedeutet arrangiert?

Arrangiert bedeutet zunächst einmal lediglich, dass man sich nicht zufällig begegnet, sondern im Bekanntenkreis oder mithilfe von Vermittlungen nach einem zukünftigen Partner oder einer Partnerin sucht. Manche heirateten am Ende einen Fremden, manche jemanden, den sie davor schon flüchtig kannten.

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Was ist der Kerngedanke einer solchen Ehe?

Kerngedanke einer solchen Ehe ist die soziale wie wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Frage, ob sich Braut und Bräutigam tatsächlich lieben, wird hierbei zu keinem Zeitpunkt gestellt. Viel mehr ist es wichtig, dass die Ehe stabil und dauerhaft ist.

Wie lange gibt es arrangierte Ehen in Deutschland?

Arrangierte Ehen bringen wir gemeinhin mit anderen Kulturkreisen in Verbindung. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass auch hierzulande die Eltern die Ehepartner ihrer Kinder aussuchten. Bis ins 20. Jahrhundert gab es auch in Deutschland arrangierte Hochzeiten. Als politisches Instrument zur Erhaltung der Monarchie zum Beispiel bis 1918.

Was liegt bei einer arrangierten Heirat vor?

Aus juristischer Perspektive liegt bei einer arrangierten Heirat kein Zwang vor. Sie wird zwar ebenfalls durch Dritte vorbereitet, aber ohne Gewaltanwendung oder die sogenannte Androhung ernstlicher Nachteile. Was heisst selbstbestimmt? Die Zone zwischen Zwang und freiem Willen ist jedoch breit und grau.

Wie verteilten sich die Wahlmöglichkeiten in der Ehe?

Die Wahlmöglichkeiten verteilten sich demnach in derselben Gesellschaftsschicht. Der Eintritt in die Ehe war keinesfalls eine Entscheidung aus Liebe, sondern viel mehr eine ökonomische, welche auf die Sicherung, den Erhalt und die Vermehrung der eigenen Ressourcen und derer des Partners ausgerichtet war.

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Von den Eltern bzw. den Verwandten bestimmte Heirat, in welcher von diesen sowohl der Ehepartner als Mitglied einer bestimmten strategisch wertvollen Verwandtschaftsgruppe oder sozialen Schicht ausgewählt als auch der Zeitpunkt der Heirat festgelegt wird.

Welche Art der arrangierten Ehe gibt es?

Es lassen sich grundsätzlich drei Arten von arrangierten Ehe unterscheiden: Die arrangierte Zwangsheirat bei der Eltern oder Vormund die Partner ohne Mitspracherecht der Eheleute auswählen. Die arrangierte Heirat mit Zustimmungsvorbehalt der Eheleute, der rechtlich verbindlich und auch durchsetzbar ist.

Was ist das Gegenteil der arrangierten Ehe?

Das Gegenteil der arrangierten Ehe ist die sogenannte autonome oder selbstorganisierte Ehe, bei der beide Ehepartner ohne Einmischung eines Elternteils oder Vormundes ihre Wahl treffen und die Ehe schließen. Die meisten Ehen sind heute irgendwo auf der Skala zwischen arrangiert und autonom angesiedelt.

Was ist eine arrangierte Heirat?

Nicht jede arrangierte Heirat ist eine Zwangsheirat. Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, die sich gegen Zwangsheiraten und Zwangsehen einsetzt, spricht von einer arrangierten Heirat, wenn die Heirat zwar von Verwandten, Bekannten oder von Ehevermittlern initiiert, aber im vollen Einverständnis der Eheleute geschlossen wird.

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Wie verändert sich eine Eheschließung zwischen zwei Personen?

Eine Eheschließung zwischen zwei, in manchen Kulturen auch zwischen mehreren Personen verändert ihre bisherige Beziehung zueinander grundlegend, sie nimmt eine offizielle, institutionalisierte und verbindliche Form an, mit neuen Rechten und Pflichten für die Partner.

Was war der Eintritt in die Ehe?

Der Eintritt in die Ehe war keinesfalls eine Entscheidung aus Liebe, sondern viel mehr eine ökonomische, welche auf die Sicherung, den Erhalt und die Vermehrung der eigenen Ressourcen und derer des Partners ausgerichtet war. Liebe war in der Ehe, wenn überhaupt, ein wünschenswerter Nebeneffekt.



Was ist die „moderne“ Ehe?

Die „moderne“ Ehe versucht, Liebe, Sex, Individualismus und Familie unter einen Hut zu bringen – bisweilen ein geradezu vermessener Anspruch. Meine indische Großmutter hatte mit 15 geheiratet, und zwar einen Ehemann, den ihre Eltern und Onkels ausgesucht hatten.