Wie pruft man Mittaterschaft?

Wie prüft man Mittäterschaft?

Getrennte Prüfung: Sofern die Mittäter unterschiedliche Handlungen vornehmen, wird eine getrennte Prüfung der Täter empfohlen. Dann wird zunächst der erfolgsnächste Täter alleine geprüft, ohne Prüfung der Mittäterschaft. Erst danach folgt die Prüfung der/des anderen Mittäter/s und der Mittäterschaft.

Kann man Mittäterschaft versuchen?

Demnach beginnt bei der Mittäterschaft der Versuch für alle Beteiligten gleichermaßen, wenn einer der Beteiligten entsprechend dem Tatplan eine Handlung vornimmt und mit dieser die Tat nach der Vorstellung aller in das Versuchsstadium eintritt. BGHSt 36, 249; 39, 236; Wessels/Beulke/Satzger Strafrecht AT Rn. 870.

Wann liegt ein gemeinsamer Tatplan vor?

Ein gemeinsamer Tatplan bedeutet, dass der Vorsatz eines Mittäters auf die gemeinschaftliche Verwirklichung des jeweiligen Delikts gerichtet sein muss. Jeder Mittäter muss seinen eigenen Beitrag als Teil der Tätigkeit des anderen und umgekehrt kennen.

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Wann liegt Mittäterschaft vor?

Liegt Mittäterschaft vor gilt der Grundsatz der unmittelbaren wechselseitigen Zurechnung aller Tatbeiträge, die im bewussten und gewollten Zusammenwirken erbracht werden. Kleinere Abweichung vom geplanten Geschehen gelten als vom Tatplan mit abgedeckt, soweit mit ihnen bei der Tatausführung gerechnet werden muss.

Wann Mittäterschaft?

Um eine Mittäterschaft annehmen zu können ist ein gemeinsamer Tatentschluss erforderlich. Dieser kann konkludent oder ausdrücklich entstehen. Er erfordert nur, dass gegenseitige, auf gemeinsamen Wollen beruhende Einverständnis, eine bestimmte Straftat durch gemeinsames und arbeitsteiliges Zusammenwirken zu begehen.

Wann liegt eine Mittäterschaft vor?

Kann man Anstifter und Gehilfe zugleich sein?

AW: Mittäter und Anstifter zugleich??? Anstiftung ist zur Mittäterschaft subsidiär, soll heißen wer Mittäter ist wird aus dem Grundtatbestand bestraft, wer Gehilfe ist aus dem Grundtatbestand plus § 27 und wer anstiftet aus dem Grundtatbestand plus § 26 StGB.

Wann liegt eine Rechtsgutverletzung vor?

Als geschützte Rechtsgüter können konkret genannt werden: Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit und Eigentum. Mit dem § 823 BGB wird also der Einzelne und sein Recht an Sachen geschützt. Eine Verletzung des Rechtsguts Leben liegt dann vor, wenn ein Mensch getötet wird.

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Wann liegt ein Mittäterexzess vor?

Ein Mittäterexzeß ist gegeben, wenn ein Mittäter den gemeinschaftlichen Tatplan überschreitet. Eine Zurechnung über § 25 II wäre grundsätzlich nicht möglich, denn allein der Wortlaut spricht schon von gemeinschaftlichen Begehung der Tat.

Wann wird Täterschaft und Teilnahme geprüft?

Immer wenn in strafrechtlichen Klausuren mehrere Personen beteiligt sind, muss zunächst abgegrenzt werden, ob eine Täterschaft oder eine Teilnahme in Betracht kommt. Geprüft wird die Abgrenzung bei dem Beteiligten, bei dem eine Täterschaft oder Teilnahme in Frage kommt, vorweg im objektiven Tatbestand.