Was bewirkt Colchicin?

Was bewirkt Colchicin?

Colchicin ist ein Alkaloid der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Es wirkt als Zellgift (Mitosehemmung) und wird zur Zweitlinientherapie des akuten Gichtanfalls angewendet. Darüber hinaus kommt Colchicin auch bei anderen Krankheiten wie z.B. familiärem Mittelmeerfieber und rezidivierender Perikarditis zum Einsatz.

Warum wird Colchicin in der Pflanzenzüchtung verwendet?

In der Pflanzenzucht wird Colchicin zur Polyploidisierung verwendet. Es bindet an Tubulin und hemmt die Bildung von Mikrotubuli. Dadurch behindert es die Mitose mit dem Effekt, dass sich die DNA im Zellkern verdoppelt. Dies führt zur Vergrößerung der Zuchtpflanzen.

Welche Folgen hat Colchicin in geringer Konzentration für die Zellteilung?

Colchicin hemmt bestimmte Proteine, welche die Aufteilung der Chromosomen auf die neuen Zellen ermöglichen. Dadurch sind die Tochterzellen nicht lebensfähig und sterben ab.

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Wie lange darf man Colchicin einnehmen?

Beachten Sie unbedingt, dass Sie pro Gichtanfall nicht mehr als insgesamt 6 Milligramm Colchicin einnehmen dürfen. Diese Menge darf keinesfalls überschritten werden. Danach dürfen Sie mindestens drei Tage lang kein Colchicinpräparat mehr einnehmen.

Ist Colchicin tödlich?

Der Tod durch Atemlähmung oder Herzversagen tritt in der Regel nach zwei bis drei Tagen ein (2; 3). Wird die akute Vergiftung überlebt, so können eine Alopezie persistieren und eine Rebound-Leukozytose auftreten (2; 3; 5; 8). Tabelle 1 zeigt den typischen, phasenhaften Ablauf einer Colchicin-Vergiftung.

Wie schnell wirkt Colchicin?

Colchicin kann akute Gicht wirksam lindern. Wichtig ist, die Behandlung in den ersten 36 Stunden des Gichtanfalls zu beginnen. Colchicin wird heute nicht mehr so oft eingesetzt, weil es bis zu 24 Stunden dauern kann, bis sich seine ganze Wirkung entfaltet.

Wie lange nimmt man Colchicin?

Warum werden Substanzen wie Colchicin in der Krebstherapie eingesetzt?

Colchicin hemmt die Zellteilung und somit die Vermehrung von Krebszellen, die gesundes Gewebe bedrohen. Ein Weg gegen ihre Ausbreitung könnte daher direkt über das Innere der kranken Zellen führen.

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Wie stirbt man an Herbstzeitlose?

Der Tod tritt bei entsprechend starker Vergiftung nach 1 – 3 Tagen durch Atemlähmung ein. Das Gift wird auch über Milch der Tiere ausgeschieden und kann so auch den Menschen schädigen. Die tödliche Dosis liegt bei Rinder bei 1,5 – 2,5 Kg des frischen Krautes, bzw. bei 2 – 2,5 Kg der getrockneten Pflanzen.

Warum kann Colchicin in der Krebstherapie eingesetzt werden?

Wie lange dauert es bis Colchicin wirkt?

Wie wirkt Colchicin auf die Darmschleimhaut?

Abgesehen von der gewünschten Wirkung auf die weißen Blutkörperchen beeinflusst er besonders die Darmschleimhaut, was die häufigen Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erklärt. Bei der Einnahme höherer Dosen Colchicin kann es bei einem von zehn Behandelten zu Durchfall kommen.

Was ist die Entdeckung des Colchicins?

Die Entdeckung und Isolierung des Colchicins im 19. Jahrhundert wird dem Heidelberger Pharmazeuten Philipp Lorenz Geiger zugeschrieben. Geiger stellte Colchicin 1833 aus Samen von Colchicum autumnale dar. Damals waren Aufbereitungen der Herbstzeitlose bereits als Arzneidroge bekannt und kamen beispielsweise bei Gicht (Podagra) zum Einsatz.

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Kann Colchicin die Entstehung einer Amyloidose verhindern?

Bei Patienten mit familiärem Mittelmeerfieber kann die lebenslange Einnahme von Colchicin die Entstehung einer Amyloidose verhindern. Es wurde auch versucht die zellteilungshemmende Wirkung von Colchicin zur Krebstherapie zu nutzen.

Welche Nebenwirkungen hat Colchicin zu beachten?

Einer von zehn bis hundert Patienten hat Nebenwirkungen in Form von Übelkeit, Bauchschmerzen und -krämpfen, Erbrechen, Benommenheit, Muskelschmerzen und Muskelschwäche. Was ist bei der Anwendung von Colchicin zu beachten?